Diese Skizze ist Teil der Tafel Station 1 Wetterlehrpfad Schönborn
Diese Skizze zeigt den anlogen Querschnitt (s.o.) bei labilen oder stabileren Frontwetterlagen.
Skizze: Fronten. Bestimmen hauptsächlich unser Wettergeschehen.
Aus meiner langjährigen Erfahrung , zunächst als Hobbymeteorologe (über 45 Jahre als Wetterbeobachter), jetzt als wetterkundlicher Waldpädagoge, kann ich sagen, dass das Wettergeschehen in mittelfristiger Prognose eher unberechenbar ist. Unser Wetter in Mitteleuropa ist von Strömungen charakterisiert, die meist nördlich durch Tiefdrucksysteme und südlich durch Hochdrucksysteme gezeichnet sind, welche durch ihre quirlige Struktur in ihrer Laufbahn und Entwicklung in stetiger Veränderung sind. Genau bei uns in Deutschland herrscht daher meist ein Wetter zwischendrin und ist schwer vorhersagbar. So stimmen oft Wetterdienstprognosen am selben Tag nicht einmal.
Starke Gewitter in labilen Fronten treten meist so lokal in ihrem Niederschlag auf, dass die großen Niederschlagsmengen, vor allem jetzt in unserer Klimaveränderung, für einen Ort sogar kurzfristig nicht klar vorhergesagt werden können.
Daher bleibt das Wettergeschehen immer spannend und ist von Überraschungen gezeichnet.
Inzingstation – Bergstation mit Messeinheit Davis vantage
Klimaentwicklung an der Wetterstation Schönborn im Einrich:
Wettertendenzen und Wetterfühligkeit
Der Jetstream mäandert
Der Jetstream ist ein Windgebilde in etwa 12-14 km Höhe über der obersten Wolkenobergrenze, der durch die Drehung der Erde bedingt ist. Er kann Geschwindigkeiten bis 500 km/h erreichen. Dieser Sturm weht aus westlichen Richtungen und steuert die Tief- und Hochdruckgebiete am Boden. – Das Temperaturgefälle zwischen Äquator und Nordpol wird auf Grund der Klimaerwärmung flacher, weil es am Pol wärmer geworden ist; dadurch verliert der Jetstream an Strömungsgeschwindigkeit und beginnt zu mäandern. In diesen entstandenen Sturmkurven werden die Druckgebilde in Bodennähe gebremst und die Tiefs und Hochs werden gerne stationär, oder ziehen nur sehr langsam voran. Dadurch ergießt sich ein Regengebiet in einem Tief gerne lokal ergiebig aus. Dazu kommt, dass in wärmerer Luft Wolkengebilde viel mehr Wasserdampf transportieren. Die Lage des Jetstreams ist im Winter so, dass uns zunehmend mehr Regen, und das vor allem örtlich, zugeführt wird. Im Winter wird es insgesamt nässer. – Hochdruckgebiete sind im Sommer länger stationär und dadurch wird es im Sommer trockener und heißer.
Die zunehmende Wärme
Aus der Tabelle 2023 der Wetterstation Schönborn im Einrich kann man entnehmen, dass die Jahresdurchsnittstemperatur 2023 nun schon um 2,5° Grad K höher liegt, als das langjährig beobachtete Mittel (interpoliert von Referenzstationen) aus den Jahren 1961-1990. Man zieht diesen Zeitabschnitt gerne noch als langjähriges Mittel heran, weil damals die Verhältnisse atmosphärisch noch gemäßigt normal waren. – Das Jahr 2023 war als das gemessen wärmste, noch etwas wärmer, als das vergangene Jahr 2022. Wir liegen also weit über dem 1,5°C-Ziel. – Allerdings ist zu beachten, dass die im Verlauf der letzten Jahre erfolgte Erwärmung nicht immer gleich ansteigend war, sondern wellenförmig jährlich anstieg. (2021 war es relativ kühler/hier hat übrigens Corona Großteils das Verkehrsgeschehen lahmgelegt und der CO2eintrag in die Atmosphäre war in diesem Jahr gering!)
Das nasse Jahr
2023 war ausgesprochen nass. Aus der Tabelle gehen die Werte hervor. – Am 22. Juni beobachteten wir am Abend eine Superzelle (Extremgewitter), ziehend aus SSW, die ein nicht enden wollendes Donnergrollen von weit über 30 min erzeugte. Dies hatte ich noch nie so erlebt. Diese Zelle zog dann über den hohen Westerwald nach Kassel, wo sie ein zerstörendes Unwetter erzeugte. (Tief Lambert). Am 12. September um 21:05h herrschte ein starkes Gewitter mit einer punktuellen Regenrate von 303,2 liter (bezogen auf 1 Std). Hier gab es sturmflutartige Wasserereignisse in umliegenden Gemeinden. – Warum war nun nach den trockenen Jahren und ihren entsprechenden Sorgen und Befürchtungen (messbares Waldsterben), dieses Jahr so nass?
Der Mensch und die Zufriedenheit mit dem Wetter
Wir fühlen uns immer so, wie gerade das Wetter ist. Meist ist der Mensch mit dem Wettergeschehen nicht zufrieden. Spannend ist, dass die Wetterereignisse manchmal eben nicht genau erklärbar sind; so kann die Tatsache, dass das Jahr 2023, trotz Klimaerwärmung und allgemein gefürchteter Trockenheit, ein nasses Jahr war, meiner Meinung nach nicht genau erklärt werden. Als Wetterbeobachter reizt die trotz allem vorhandene Unberechenbarkeit, die Vielfältigkeit und Abwechslung der Wetterparameter. Das macht es spannend.
Zunehmend mehr interessiert mich, welche Immissionen in die Atmosphäre außerdem bestehen, die die Klimaerwärmung fortschreiten lassen, die wir noch nicht kennen. Wir haben Stoffe aus dem Erdinneren durch Verbrennung in die Atmosphäre verlagert, wo sie nicht mehr wegzudenken sind. Unsere untere Atmosphäre ist aber auch durchströmt von Funk-und elektromagnetischer Strahlung, die aus übertragungstechnischen Gründen nicht mehr wegzudenken ist, oder auf die der Mensch nicht verzichten will.
Wo fangen wir an, uns zurückzunehmen? – Über die wissenschaftlichen Faktoren sollte man diskutieren und über die Einschränkungen, die wir in Kauf zu nehmen haben, um unser Klima noch zu retten, müssen wir uns in Zukunft noch mehr Gedanken machen.
Weitere Bilder und Grafiken sowie Texte folgen.
Ich möchte hier gerne meine Seite mit Seiten von erfahrenen Wetterkundlern zu diesem Thema verlinken. Wenn Sie mir Ihre Wetterseite vorstellen wollen, schreiben Sie mir bitte eine email mit dem Namen Ihrer homepage an friedemann.kurrle@gmx.de. Ich setze mich dann mit Ihnen in Verbindung.