Der Lehrpfad beschreibt in mehreren örtlichen Schilder-Stationen den Zusammenhang der direkten Umgebung des Waldes, eines Gewässers, sowie Pflanzen und Tieren, mit dem entstehenden Kleinklima und die Auswirkung auf das Großwetter. An zwei Aussichtspunkten werden Begebenheiten in der Atmosphäre beschrieben, zb. der Aufzug einer Tiefdruckfront aus der vorhandenen Blickrichtung. Am Lohrheimer Eck kann man bis zu 50 km weit in die Gegend um den Laacher See (Vulkankegel), über Koblenz hinweg schauen. Am Gilgesloch (zweiter Aussichtspunkt) befindet sich eine Himmelsliege auf der man gut ausruhen und entspannen kann.
Die große Runde verläuft über ca. 9 km und man wandert über den Ergenstein (höchste Erhebung im Waldgebiet zwischen Katzenelnbogen und Diez). Hier kann man in ein Gipfelkreuz einen Eintrag machen. Die Erhebung ist geographisch betrachtet eigentlich relativ flach, erscheint aber wie ein lieblicher verwunschener Ort in einem Jungwaldgelände.
Nähe Ende der Tour kommt man durch das Dorf Schönborn. An Station 10 werden Pflanzen als Wetterpropheten erklärt und hier befindet sich die Wetterstation und der entstehende Klimagarten.
Der Wetterlehrpfad beginnt am Parkplatz der Schönbornhalle von Schönborn (Rhein Lahn Kreis, im Taunus / südwestlich von Diez). Die Einfahrt befindet sich schräg gegenüber dem Autohaus/Citroenhändler. Hierher kehrt man auch am Ende der Wanderung zurück.
Am Ausgangspunkt finden Sie einen flyer, der auf der Rückseite eine Karte mit den entsprechenden Streckenabschnitten hat, den sie gerne auf die Wanderung mitnehmen dürfen. — ! Der Flyer wird momentan neu aufgelegt und ist erst wieder in geraumer Zeit verfügbar. Sobald dies der Fall ist, erfolgt hier eine Mitteilung.
Wanderrouten 1-4:
Eröffnung des umgebungsbezogenen Wetterlehrpfades: 29. Oktober 2017 um 14.00 Uhr am Ausgangspunkt an der Schönbornhalle (56370 Schönborn/Rhein-Lahn-Kreis). — Achtung: an diesem Tag wird die Zeit umgestellt auf Winterzeit. /…Ist öffentlichkeitswirksam erfolgt….
Auf Wunsch finden wetterkundliche Führungen auf dem Pfad statt. Hier besprechen wir während der Wanderung aktuelle Klimabegebenheiten oder Wetterthemen und beschauen die Natur an den einzelnen Stationen. Wir nehmen unsere Umgebung bewusst und aktiv wahr und erlernen, uns daran zu erfreuen. (Siehe auch den button “meteorologische Umweltbildung” auf dieser Homepage.) Meine Tel Nr lautet: 06486-904902. (AB).
Weitere Informationen finden sie unter Facebook “Schönborner Wetterlehrpfad”. Man kann hier eine Anfrage machen an “Freunde des Schönborner Wetterlehrpfades/Mitgliederanfrage.”
Die Erstbegehung mit einer Gruppe in 2017 fand durch die sogenannte “Völker”-Wanderung statt,
- im Herbst 17 besuchte uns die Gruppe 55 plus minus
Auf dem Wetterlehrpfad wurden in 2018 Gruppen schon wetterkundlich geführt:
- Deutschfranzösische Freundschaft aus Katzenelnbogen
- Familienkleingruppen
- Klasse 3 b der Grundschule Katzenelnbogen
- die Lehrer der Grundschule,
Und die Pfadfinder der RoyalRanger vom Stamm Limburg und Erzhausen,
hier dazu ein Bericht, link zur Homepage der Royal Rangers Limburg:
Ein Bericht von Claudia Wiederstein, einer Lehrerin der Grundschule Katzenelnbogen aus 2018:
Die diesjährige Sachuntterrichtskonferenz fand in diesem Schuljahr im Schönborner Wald statt. Herr Friedemann Kurrle und seine Frau sind verantwortlich für den Wetterlehrpfad und präsentierten dem Kollegium einige Stationen des Pfades. Zu Beginn wanderten wir an einen Waldrand des Dorfes und schauten uns ein Abbildung der Erhebungen und Sichtpunkte der näheren Umgebung an.
Diese Abbildung ist hervorragend beschriftet und man findet die Sichtpunkte in der Natur wieder. Anschließend schlichen wir im Fuchsgang durch ein Waldstück. Fuchsgang bedeutet leise auftreten und abrollen, damit man viele Tiere beobachten kann und diese nicht erschreckt werden, Auch den Eulenblick brachte uns Frau Kurrle näher. Dies bedeutet geradeaus zu schauen und somit mehr und genauer wahrzunehmen. Frau Bretz, eine Kollegin hatte diesen Programmpunkt schon einmal mit ihrer Klasse erlebt und für sehr gut befunden. Im weiteren Verlauf der Konferenz besuchten wir die Wetterspirale. Hier sind besonders “wetterfühlige” Pflanzen gesetzt, die Rückschlüsse auf das Wetter schließen lassen. Das Kollegium bedankt sich ganz herzlich bei dem Ehepaar für die Mühe und natürlich auch für die Bereitschaft den Wetterlehrpfad zu erreichten und zu pflegen. Gerne werden wir die Möglichkeit den Wetterlehrpfad Schönborn als außerschulischen Lernort mit in den Unterricht aufzunehmen, wahrnehmen.
Hier an Station 2 wird z.B die wetterbedingte Ursache für Moos am Baum und seine entsprechende Himmelsrichtung beschrieben. An einer Eiche, die nebenan steht, kann man dies praxisnah zeigen.
Ferner wird hier dendrochronologisch die Wirkung des Wetters im Lebensverlauf eines Baumes anhand der Jahresringe und ihrer Formation aufgezeigt. Die Gruppe sucht anschließend einen Baumstumpf in SüdSüdÖstlicher Richtung der Station auf, um die Erkenntnisse nachzuvollziehen.
Auf der Klimawiese bei Station 10 bietet eine Wetterblumenspirale die Möglichkeit, wie in einem Tiefdruckzyklon windeinwärts im Gegenuhrzeigersinn hineinzugehen. Wenn man die Spirlale verlässt, begeht man die Windrichtung wie in einem Hochdruckgebiet von innen nach außen im Uhrzeigersinn.
Das Gelände ist nur bei Führungen geöffnet. Allerdings kann man jederzeit die Station 10 am Straßenrand vorne belesen. Hier ist auch ein Schaukasten mit Klimainformationen zu den gemessenen Wetterdaten der Messstation angebracht.
(Bilder mit Erklärung von Friedemann/Kristiina Kurrle).
Im September 2020 führten wir den Deutsch-Französischen-Freundeskreis aus Katzenelnbogen über die gelbe Route auf dem Wetterlehrpfad.
Deutsch-Französischer Freundeskreis auf dem Wetterlehrpfad in Schönborn
Nach langen Monaten der Pausen in allen Bereichen, auch im Vereinsleben, freuten sich die Mitglieder des Deutsch-Französischen Freundeskreises, sich bei einer Wanderung wiederzusehen. In einem Jahr, in welchem auch die Geburtstagsfeier zum 30-jährigen Bestehen der Partnerschaft, die in Frankreich mit ganz besonderen Überraschungen gefeiert werden sollte, stimmte die Wanderung auf dem Wetterlehrpfad mit der Picknickpause als geselliges Beisammensein froh.
Den Schönborner Wetterlehrpfad gibt es seit 2017. Friedemann Kurrle und seine Frau Kristiina haben diesen bemerkenswerten Lehrpfad mit viel Begeisterung und Sachkenntnis ins Leben gerufen. Ihr Engagement dafür ist ungebrochen. Umso mehr freuten auch sie sich, dass sie nach längerer Pause, hervorgerufen durch die Corona-Pandemie, wieder einmal einer Gruppe ihre Informationen und die Gedanken zu den einzelnen Stationen vermitteln konnten.
Vier verschiedene Routen gibt es. Die Freunde der Partnerschaft hatten sich die gelbe Route ausgesucht. Vom Sportplatz in Schönborn aus an Wiesen und Feldern vorbei ging es zu der ersten Station am Lohrheimer Eck. Hier erläuterte der Wetterexperte auf der Plattform die dort vorhandene zwei Meter breite Panoramatafel. Hügel, Berge, Windräder und Dörfer zeichnen sich gut erkennbar am Horizont ab. Bei schönem Wetter ist auch der etwa 50 Kilometer entfernten Vulkankegel in Laach in der Eifel zu erkennen. Der Wind am Waldesrand konnte mit Hilfe eines Anemometers gemessen werden, was besonders die Kinder beeindruckte.
Die bunte Schar der Wanderer war in zwei Gruppen aufgeteilt, damit es auf der Plattform kein Gedränge gab. Auf die ordentliche Einhaltung der geltenden Regeln wurde Wert gelegt. Die Gruppe zwei – und das ergänzte die Ausführungen zum Wetter bei dieser Wanderung, vermittelte Kristiina Kurrle den Teilnehmern Wahrnehmungsübungen beim Betreten des Waldes. Sie erläuterte das Zusammenleben von Vögeln und Wildtieren im Wald, wie sie zusammenarbeiten und sich gegenseitig helfen, sich sogar gegenseitig warnen. Vögel und Wildtiere verfügten über die Fähigkeit, zwischen Gast und Jäger im Wald zu unterscheiden.
Kristiina Kurrle erläuterte auch, welche Vogelarten welche Bäume aufsuchen und dass es in der Besetzung der Zweige der Bäume Hierarchien gibt.
Auch der Gesang der Vögel sei unterschiedlich. Am Morgen klinge das Gezwitscher noch nach einer Begrüßung, es verändere sich, wenn die Vögel ihr Tagesgeschäft erledigen. „In der Stille“ ging es für die gesamte Gruppe weiter zu Station zwei. Für bewusste Stille im Wald baten sie die Menschen beim Betreten des „Wohnzimmers der Tiere.“
An Station zwei, an jeder Station warten zwei Schautafeln auf Wanderer und Interessierte, informierte Friedemann Kurle über den Zustand des Waldes. Wetterdaten zeichnet der Meteorologe seit 2006 in Schönborn auf. Keine Frage, nicht nur durch die zunehmende Trockenheit, sondern auch durch die Wärme verändere sich der Zustand des Waldes. Die Jahresdurchschnittstemperatur habe sich seit 2006 im Mittel um 0,6 Grad Celsius erhöht. Ein Extremwert sei 2018 zu verzeichnen gewesen mit 10,8 Grad Celsius im Vergleich zu dem langjährigen Mittel von 8,7 Grad Celsius. Die Niederschläge im Referenzzeitraum von 1961 bis 1990 betrugen 750 Liter pro Quadratmeter. 2015 706 l pro Quadratmeter und bis 2020 689 Liter pro Quadratmeter. Unterwegs beim Betrachten eines Baumstumpfes erläuterte Friedemann Kurrle anhand der Jahresringformation die Hauptwindrichtung, die am Baum herrschte. Station drei war das Biotop. Auch hier war deutlich zu sehen, wie weit es ausgetrocknet ist. Anhand der hier vorhandenen Schautafel erklärte er den Aufstrahlungsnebel und die Wolkenbildung über Gewässern und wie man hieraus die Entwicklung des Wetters ableiten kann. An Station vier, dem „Hühnerkippel“, als Ergänzung zum Aufstrahlungsnebel über Gewässern über Wald und Wiese und die Wolkenbildung, die sich unter anderem zu Regenwolken bilden können. Von Kristiina Kurrle gab es „Inputs zum Mitnehmen“. Sie nennen es „Sitport“. Zum Staunen und gleichzeitig zum „Herunterkommen“ empfehlen sie, sich im Jahresverlauf an einem Tag der Woche einen Platz im Wald zu suchen, nach Möglichkeit immer den gleichen, sich Zeit zu nehmen und die Veränderungen – wetter- und jahreszeitbedingt – bezogen auf die Tier- und Pflanzenwelt zu beobachten.
Am Rentnerhäuschen war vom Freundeskreis die Vesper vorbereitet. Danach durften diejenigen, die noch wissbegierig und tatendurstig waren, mit Friedemann Kurrle die Station fünf – Gewitter, den Aufbau einer Gewitterwolke – und hier die Verhaltensmaßregeln im Freien erfahren sowie an Station sechs Bemerkenswertes über Niederschläge. Für Überraschung sorgte hier die Erkenntnis, dass keine Schneeflocke – und es fallen Aberbillionen – wie die andere ist.
Insgesamt gibt es zehn Stationen. Die Gruppe war sich einig, mit Familie oder Freunden bei Gelegenheit noch mehr über diesen spannenden Wanderweg zu erfahren.
Das Ehepaar Kurrle steht für Führungen gerne zur Verfügung. Visionen für die Zukunft gibt es, insbesondere für die Arbeit mit Kindern unter dem Motto „Wetterkundliche Umweltbildung trotz Corona“ und „Was muss ich tun, um auch in 20 Jahren noch gut leben zu können.“ Führungen und Wettercamps planen sie mit dem Thema „Klimaforschung“.
„Wir sind heute so froh und zufrieden, wieder einmal eine Gruppe zu führen“, so Kristiina und Friedemann Kurrle. Der Vorstand des Deutsch-Französischen Freundeskreises dankte dem engagierten Ehepaar und lobte das vorbildliche Verhalten der Gruppe.
Uschi Weidner
Hallo Friedemann! Das sieht alles sehr spannend aus und ich möchte gern vonDir lernen. Ich freue mich, wenn wir einmal den Wetterlehrpfad zusammen gehen können und ich möchte auch gern wissen, was ein ‘Klimagarten’ ist.
Lieben Gruss, von Jeannette
Schöner Bericht in der Landesschau, hab ihn mir gerade eben übers Internet angeschaut!
Viel Erfolg bei der Eröffnung und ‚gutes Wetter‘ dabei! ☝️
Grüße vom Big Uli